Die Anfänge
Josef Majer war Priester in Deutschland, als er 1966 von seinem Bischof für drei Jahre nach Nord-Argentinien in die Provinz Santiago del Estero entsandt wurde, wo später die F.C.C.F. entstand und wo sie sich noch heute befindet. In dieser Zeit bemerkte er, dass sich sein Wirken nicht auf rein „seelsorgerliche” Arbeit beschränken konnte, sondern auch die Befähigung zur Bewältigung des von Armut geprägten Lebens- und Arbeitsalltags umfassen musste. So begann er in der Pfarrei Brea Pozo, wo er 1968 Pfarrer wurde, Projekte zur Sammlung des Niederschlagswassers in Zisternen und zur Herstellung von Backsteinen, gründete eine Webereigenossenschaft, exportierte die Erzeugnisse nach Deutschland, organisierte die gemeinsame Nutzung landwirtschaftlicher Maschinen, baute eine Lehrtischlerei auf, legte für die Jugendlichen Sportplátze an, initiierte Kurse zum Nähen, Kochen und Schweißen mit Meistern aus der staatlichen Berufsschule in Santiago del Estero (nach dem System der „FPA” – Formación Profesional Acelerada, deutsch: Beschleunigte Berufsausbildung).

Da der argentinische Bischof das soziale Engagement missbilligte, entschloss sich Josef, den Dienstvertrag mit der Diözese aufzulösen. So musste Josef Majer seine Tätigkeit ohne Unterstützung der katholischen Kirche fortsetzen und schloss sich einem von Misereor unterstützten Beratungsdienst für Kleinbauern (ISAN) an. So lernte er die Situation der Menschen in den verschiedenen Landesteilen Nordargentiniens kennen.